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13.09.2016

Kostbarkeiten der Natur im Kraichgau

NABU Elsenz pflegt behutsam Artenvielfalt bei Pflanzen und Fauna Eppingen Elsenz


(sl) Seit über 40 Jahren gibt es nun schon die Ortsgruppe Elsenz des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Auch heute noch ist Hubert Oppitz Vorsitzender und hat die Gruppe, damals noch unter der Bezeichnung "Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV) mitbegründet.
Trotz des Namenwechsels nach der Wiedervereinigung in "Naturschutzbund Deutschland" (NABU), sind die Ziele der Gruppe weiterhin gleich geblieben. "Nach wie vor wollen wir die Natur mit all seinem Reichtum erhalten und Schützen, vor allem hier im Kraichgau", so der Vorsitzende.
Stolz ist man auf die Wiederansiedlung des Steinkauzes im Bereich rund um Elsenz. Hier hat man vor fünf Jahren zwei Steinkauz Pärchen ausgewildert und das mit Erfolg. Jedes Jahr konnte man bisher in den aufgestellten Nistkästen fünf junge Steinkäuze registrieren.
Aber auch die Pflanzenwelt bietet so manche Kostbarkeiten in den Naturschutzgebieten zwischen Elsenz und Tiefenbach. Vor allem die wilden Orchideen entfalten alle Jahre wieder ihre Blütenbracht aufs Neue. Insgesamt neun unterschiedliche Arten konnte Rudy Thomaier bei seiner diesjährigen Exkursion im Kraichgau dokumentieren. "Die Artenvielfalt auf den Wiesen im Naturschutzgebiet kann nur auf kargen Böden mit wenig Stickstoffanteil gedeihen."
Insgesamt 49 verschiedene Pflanzenarten und 21 verschiedene Arten im Bereich der Fauna konnten bei der letzten Exkursion bestimmt werden. Alle Informationen werden zur Langzeitbeobachtung in einer Datenbank gespeichert.
"Um die Artenvielfalt zu erhalten müssen die ausgewiesenen Gebiete deshalb auch sorgfältig gepflegt werden", meinte Thomaier.
Weiteres leuchtendes Beispiel für Naturschutz ist der Bruchgrabensee zwischen Hilsbach und Elsenz. Seit 1977 ist das Gelände für einen symbolischen Preis an die NABU Gruppe verpachtet und wird von ihr betreut und gepflegt. Um den Bruchgrabensee wurden 2500 Sträucher und Bäume gepflanzt. Die Streuobstwiese mit 140 Bäumen und seltenen Obstsorten wird von der NABU-Gruppe bis heute gepflegt.
Der See wird gern von den Zugvögeln als Rastplatz angenommen. Fischadler werden immer wieder gesichtet. Der Eisvogel ist ständig als Brutvogel vorhanden. Die Wasserfläche wird vom Reiher, verschiedenen Entenarten, Teichhühnern und Kormoranen angenommen.
In den Hecken rund um den See brüten Neuntöter, alle vier Grasmückenarten, Raubwürger und weitere seltene Vogelarten. "Das Gebiet ist inzwischen zu einem Paradies für Tiere, Pflanzen und Bäume geworden", so der Vorsitzende Oppitz und wird gern von Naturliebhaben zur Beobachtung der Fauna und Pflanzenwelt aufgesucht.

Bild 01 Drei von insgesamt neun gefundenen wilde Orchideen-Arten im Kraichgau v.l. Pyramidenorchis (Orchis Pyramidalis), Bienenragwurz (Ophrys Apifera), Mücken-Händelwurz (Gymnadenia Conopsea) Bilder 02 + 03 Der Steinkauz ist im Bereich um Elsenz wieder anzutreffen.
Bild 04 Rudy Thomaier vom NABU Elsenz bei der Kontrolle eines Nistkasten des Steinkauz